Malta Flugsicherung von Thinking Space Systems fertiggestellte Radarkonsolen im Betriebsraum

Fallstudie Malta Internationaler Flughafen: neue Radarkonsolen

PROJEKTÜBERSICHT

Fallstudie Malta Internationaler Flughafen: neue Radarkonsolen

Aufgrund dessen, dass ein neues Flugverkehrsmanagement-System von Malta Air Traffic Services (MATS) installiert werden sollte, wurden Radarkonsolen für neun Bedienerpositionen im Betriebsraum benötigt. Das Projekt erforderte eine umfangreiche Planung, da eine Phase der parallelen Nutzung notwendig war, in der das alte und das neue Flugverkehrsmanagement-System gleichzeitig eingesetzt werden sollten, bis das neue Flugverkehrsmanagement-System vollständig in Betrieb genommen und das Personal geschult war. Die resultierende Gestaltung der Einrichtung bestand aus einer Reihe von Konsolen, die in einem sechseckigen Layout angeordnet waren.

ÜBERBLICK ÜBER DEN KUNDEN

Das Team des Kunden, Malta Air Traffic Services (MATS), ist der Flugsicherungsdienstleister für Malta. Malta Air Traffic Services (MATS) koordiniert die Bewegungen aller Flugzeuge, sowohl kommerzieller als auch privater, im Haupt-Control-Tower und im Betriebsraum und beschäftigen insgesamt 135 Mitarbeiter*.

Der Malta Internationale Lufthafen (MIA) ist der einzige Flughafen in Malta und bedient die maltesischen Inseln. Er verfügt über zwei Start- und Landebahnen und 28 Flugzeugabstellplätze, auf denen über 30 Partnerfluggesellschaften agieren. Im Juli 2017 wurde eine Rekordzahl von 675.111 Passagieren begrüßt, die den Rekord vom August 2016 um 12 % übertraf. Auch bei den Verkehrsbewegungen ist ein Anstieg zu verzeichnen: 13,6 % mehr Starts und Landungen als im Vorjahr.

UMFANG DES PROJEKTS

Nach einem Treffen bei ATC Global in 2012 erhielt Thinking Space den Auftrag, neue Radarkonsolen für den Betriebsraum am Malta International Lufthafen zu entwerfen, herzustellen und zu installieren. MATS wollte seinen Flugsicherungs-Betriebsraum aufrüsten, was auch die Modernisierung des Flugsicherungs-Systems beinhaltete. Dies wiederum erforderte umfangreiche Planung, damit der Betrieb ohne Leistungsverluste aufrechterhalten werden konnte. Somit wurde ein paralleler Modus eingeplant, in dem beide Flugsicherungs-Systeme gleichzeitig laufen sollten.

Die erste Anforderung war die OPS-Teams für Ost, West, Approach und Supervisors unterzubringen. Daher wurden 1 Konsole mit zwei Arbeitsplätzen, 2 Konsolen mit drei Arbeitsplätzen und 1 Konsole mit fünf Arbeitsplätzen spezifiziert. Nach einigen anfänglichen Entwürfen und Beratungen zwischen beiden Parteien wurde jedoch klar, dass statt einer Reihe von Arbeitsplätzen, die im Betriebsraum vereinzelt angeordnet sind, eine einzige sechseckige Konsole, die sich um den Raum herum erstreckt, die bessere Lösung darstellt. Das würde die Koordination zwischen den Bedienerteams verbessern und war so positioniert, dass die Teams, die miteinander kommunizieren mussten, die Möglichkeit dazu hatten. Das Layout innerhalb des Raumes schränkte Ablenkungen durch andere Teams ein und an der Rückseite der Konsolen wurden schallabsorbierende Sichtschutzwände angebracht, um Geräusche und Ablenkungen durch Mitarbeiter, die sich im Raum bewegen, zu begrenzen.

Zu den Merkmalen der Konsole gehörten Fußstützen, Polystyrol-Dämmplatten, VCCS-Halterungen, bewegliche Druckerregale und eine Reihe von Novus-Monitorhalterungen und LED-Arbeitslampen.

PROJEKTDURCHFÜHRUNG

Der ursprüngliche Übergangsplan für den Betriebsraum hatte verschiedene Phasen und es war vorgesehen, den Betrieb aus dem Betriebsraum während des gesamten Prozesses fortzusetzen. Dieser Plan wurde mit Thinking Space während des FAT-Prozesses im Jahr 2013 besprochen. Aufgrund der unvermeidlichen Betriebsunterbrechungen während der Arbeiten überdachte MATS jedoch den ursprünglichen Plan und entwickelte einen anderen Plan, der die Nutzung eines temporären Betriebsraums vorsah. Das wurde Thinking Space mitgeteilt und es wurde vereinbart, dass der Übergang zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen würde.

Das hatte eine gewissen Verzögerung des Projekts zur folge, aber am Ende erwies sich die Planänderung als die richtige Lösung. Der neue Plan bestand aus den folgenden Phasen:

  • Phase 1 beinhaltete die Installation der neuen Flugsicherungs-Systemhardware innerhalb des neuen Technikraums, zusammen mit neuen Displays, die auf temporären Konsolen in einem abgetrennten temporären Bereich neben dem Technikraum untergebracht wurden. Im temporären Betriebsraum sollte ein Schattenteam von Fluglotsen stationiert werden, das während einer festgelegten Testphase die Aktionen der Betriebscontroller im Betriebsraum kopieren sollte.
  • Phase 2 beinhaltete den aktiven Schattenbetrieb, bei dem das Team der Fluglotsen im temporären Betriebsraum den Betrieb mit dem neuen Flugsicherungs-System durchführte, während das Flugsicherungsteam im Betriebsraum alle Aktionen auf dem alten System überwachte. In Phase 2 wurde also das neue Flugsicherungs-System für betriebsbereit erklärt. Die Dauer dieser Phase betrug 8 Wochen, um sicherzustellen, dass das neue System ausreichend zuverlässig und belastbar war.
  • Phase 3 beinhaltete die Verlagerung der alten Flugsicherungs-Displays in den temporären Betriebsraum, so dass die Lotsen während des Umbaus des Betriebsraums die Verfügbarkeit aller Flugsicherungs-Systeme hatten. Während dieser Phase wurde der Betrieb ausschließlich vom temporären Betriebsraum aus gewährleistet, während das alte Flugsicherungs-System ständig auf dem neuesten Stand gehalten wurde, um eine schnelle Übertragung des Betriebs zu ermöglichen, falls ein schwerwiegendes Problem auf dem neuen System aufgetreten wäre.

Dieser Prozess ermöglichte die Durchführung der letzten Phase, die darin bestand, die alten Konsolen aus dem Betriebsraum zu entfernen, die vorherigen Kabelinstallationen zu entfernen, die elektrischen / Verkabelungssysteme aufzurüsten und die neuen Thinking Space Konsolen zu installieren. All diese Arbeiten waren vollständig sichtbar für den Betrieb.

Ein Team von MATS besuchte das Thinking Space Werk in Großbritannien im September 2013 für einen eingehenden Werksabnahmetest. Die Radarkonsolen wurden komplett montiert und mit Novus-Zubehör und Montagelösungen versehen. Die Konsole nahm einen großen Teil der Fabrikhalle ein, aber ihre Montage und Überprüfung war sowohl für Thinking Space als auch für den Kunden wichtig. Dies wird als Standardservice für alle Kunden angeboten. Die Zusammenarbeit stellte sicher, dass die Konsole die MATS-Anforderungen vollständig erfüllte und dass alle Geräte zufriedenstellend untergebracht werden konnten. Das würde das Risiko ausschließen, dass während der Montage Probleme auftreten, die das Projektprogramm behindern und letztendlich den Flugverkehr stören könnten.

Die Konsolen wurden dann in Teilelemente zerlegt und Anfang 2014 in acht Kisten nach Malta exportiert, um dort eingelagert zu werden und auf ihre Montage nach Phase 3 des gesamten Flugsicherungs-Projekts zu warten.

Im Mai 2017 machte sich das Montage-Team von Thinking Space auf den Weg nach Malta, um die Installation der neuen Konsolen vorzunehmen, wobei 12-Stunden-Tage gearbeitet wurden, um die Übergangszeit so kurz wie möglich zu halten. Die Besonderheit einer Thinking Space Konsole ist, dass sie dank des Aluminium-Profilsystems, das als Basis für alle Einrichtungselemente verwendet wird, und des einfachen Stecksystems auch nach einigen Jahren Lagerzeit leicht wieder aufgebaut werden kann.

Nachdem der neue Betriebsraum nun vollständig in Betrieb genommen und aktiv ist, haben seine Betreiber positives Feedback für ihre neue Umgebung, während ihre Arbeitsbelastung aufgrund der Rekordbesucherzahlen, die sie in diesem Jahr erlebt haben, zunimmt.

Frankie Dimech, Senior Head Technical Services bei Malta Air Traffic Services Ltd, erklärte: „Das MATS-Team hat alle notwendigen Vorbereitungsarbeiten vor der Ankunft des Thinking Space-Personals durchgeführt. Dazu gehörten die Verstärkung des Zwischenbodens, die Reorganisation des Kabelträgersystems, die Aufrüstung der Stromverteilung und die Auslegung der Stellfläche der Konsole, damit das Schneiden von Löchern in den Zwischenboden für die Kabelführung möglich war. Ein Team von MATS unterstützte das Personal von Thinking Space während des Installationsprozesses".

„Der Übergangsprozess wurde vollständig mit dem Personal von Thinking Space koordiniert, was den gleichzeitigen Installationsprozess erleichterte und so die Installations- und Testdurchführungszeiten erheblich reduzierte. Der Prozess wurde dank des Einsatzes aller Beteiligten und der hervorragenden Teamarbeit zu einem Erfolg. Das wurde auch von der MATS-Betriebsabteilung bemerkt und geschätzt, die nun ihre neue Umgebung genießt".

Fallstudie herunterladen